Portugal ist nicht nur eines der günstigsten europäischen Urlaubsländer, sondern auch eines der schönsten. Die pulsierende Hauptstadt Lissabon bietet Partystimmung bei Nacht, an der Küste wartet Sonne satt. Doch der Trend geht weg vom Strandurlaub und hin zu Ferien, bei denen sich Urlauber primär auf den eigenen Füßen befinden. Wanderurlaube sind ein Highlight geworden und gerade Portugal bietet viele schöne Regionen, wo es sich lohnt.
Der portugiesische Jakobsweg ist für Pilger spannend
Pilgern nach Santiago de Compostela hat in Spanien Tradition, doch auch Portugal besitzt seinen eigenen Jakobsweg. Er beginnt in Lissabon, führt über Porto und endet schließlich nach mehr als 600 Kilometern in Santiago. Die Strecke bietet eine Mischung aus historischen Städten, kleinen Dörfern und Küstenabschnitten, die mit Weitblick begeistern. Für einen Wanderurlaub in Portugal ist der Jakobsweg eine tolle Wahl, wenn man Erfahrung zu Fuß hat.
Besonders interessant ist der Abschnitt ab Porto. Hier lässt sich der Weg in rund zwei Wochen schaffen und eignet sich damit perfekt für Pilger, die nicht gleich mehrere Monate aufbrechen wollen. Der portugiesische Jakobsweg bietet Infrastruktur, einfache Orientierung und dennoch genügend stille Momente, die den besonderen Charakter dieser Pilgerroute ausmachen.
Die Route der Fischer ist beschaulich und gemütlich
Ein anderes Gesicht Portugals zeigt sich an der „Rota dos Pescadores“, der Route der Fischer. Sie verläuft entlang der südwestlichen Küste und führt durch kleine Fischerdörfer, Dünen und über Klippen. Der Weg ist weniger bekannt als der Jakobsweg, punktet aber mit Ursprünglichkeit und Ruhe.
Der Charme liegt im gemächlichen Tempo. Die Etappen sind überschaubar, die Unterkünfte einfach und herzlich. Wer das echte Landleben Portugals erleben möchte, findet hier eine Route, die nicht durch touristische Massen geprägt ist, sondern durch Begegnungen mit Einheimischen und eine starke Nähe zum Atlantik.
Madeira bietet Wandermöglichkeiten entlang der Levadas
Die Insel Madeira ist für ihre fototauglichen Landschaften berühmt. Besonders die Levadas, jahrhundertealte Bewässerungskanäle, ziehen Wanderer an. Entlang dieser Kanäle führen kilometerlange Wege, die durch dichte Wälder, tiefe Schluchten und an beeindruckenden Wasserfällen vorbeiführen.
Die Vielfalt der Routen reicht von einfachen Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Bergtouren. Madeira ist ein Paradies für Wanderer, die Abwechslung lieben. Innerhalb weniger Tage lassen sich Küstenblicke, Nebelwälder und Gipfelerlebnisse verbinden. Die Insel zeigt, dass Wandern nicht nur Bewegung bedeutet, sondern intensive Naturerfahrung.
An der Algarve warten Sonne und Genuss beim Wandern
Die Algarve ist für Badeurlauber ein Klassiker, doch die Region hat mehr zu bieten. Wanderwege führen entlang der berühmten Felsklippen, vorbei an kleinen Buchten und weiten Stränden. Zwischen den Etappen laden Cafés und Restaurants zu Pausen ein, bei denen lokale Spezialitäten wie Cataplana oder Pasteis de Nata serviert werden.
Das Licht an der Algarve ist besonders. Morgens taucht die Sonne die Küste in weiches Gold, abends brennt sie in kräftigen Rottönen über dem Atlantik. Wandern verbindet sich hier mit Genuss, denn die Wege sind oft moderat und lassen Raum für entspanntes Erkunden.
Wenn es mal nicht das Meer sein soll, lohnt sich auch ein Wanderurlaub entlang des Douro-Flusses. Die Strecke ist weniger von neugierigen Touris überrollt, aber trotzdem spannend und inspirierend.
Die Rota Vincentia bringt natürliche Wildheit
Ein Höhepunkt portugiesischer Wanderwege ist die Rota Vicentina. Sie verläuft über mehr als 400 Kilometer entlang der Südwestküste und zeigt die wilde Seite des Landes. Schroffe Klippen, einsame Strände und das Gefühl, am Rand Europas unterwegs zu sein, prägen diese Route.
Die Rota Vicentina gilt als anspruchsvoll, weil sie lange Etappen und ungeschützte Küstenabschnitte beinhaltet. Doch genau darin liegt ihr Reiz. Natur, die ungebändigt wirkt, und Stille, die nur vom Rauschen der Wellen unterbrochen wird, machen den Weg zu einem unvergesslichen Erlebnis.