Wer war Kirstie Alley?
Kirstie Louise Alley war eine US-amerikanische Schauspielerin, die durch ihre markante Persönlichkeit, ihren Humor und ihre kontroversen Ansichten bekannt wurde. Sie wurde am 12. Januar 1951 in Wichita, Kansas, geboren und verstarb am 5. Dezember 2022 an Krebs. In ihrer über vier Jahrzehnte langen Karriere hat Alley viele Höhen und Tiefen erlebt – sowohl beruflich als auch privat.
Sie war nicht nur eine talentierte Schauspielerin, sondern auch eine polarisierende Persönlichkeit in der Öffentlichkeit, insbesondere durch ihre Verbindung zur umstrittenen Scientology-Organisation und ihre offenen Meinungen zu Politik und Gesellschaft.
Der Durchbruch mit „Cheers“
Wie Kirstie Alley zur Fernsehikone wurde
Kirstie Alley gelang der große Durchbruch 1987, als sie in der preisgekrönten Sitcom „Cheers“ die Rolle der Rebecca Howe übernahm. Sie ersetzte dabei Shelley Long, die die Serie verlassen hatte. Ihre Darstellung der ehrgeizigen, aber oft tollpatschigen Bar-Managerin brachte Alley sofort Anerkennung ein. Für ihre Leistung gewann sie:
1991 einen Emmy Award als „Beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie“
Einen Golden Globe Award für dieselbe Rolle
Die Chemie zwischen Alley und Co-Star Ted Danson (Sam Malone) war einer der Hauptgründe für den anhaltenden Erfolg der Serie.
Filmkarriere: Erfolg mit „Look Who’s Talking“
Die „Kuck’ mal, wer da spricht“-Trilogie
Neben ihrer Fernsehkarriere feierte Alley auch auf der großen Leinwand Erfolge. Besonders bekannt wurde sie durch die Filmreihe „Look Who’s Talking“ (deutsch: „Kuck’ mal, wer da spricht“), in der sie an der Seite von John Travolta spielte. Die Filme waren Kassenschlager und machten sie auch international bekannt.
Die Trilogie bestand aus:
Kuck’ mal, wer da spricht (1989)
Kuck’ mal, wer da spricht 2 (1990)
Kuck’ mal, wer jetzt spricht (1993)
Trotz negativer Kritiken waren die Filme beim Publikum sehr beliebt.
Weitere TV-Rollen und Projekte
„Veronica’s Closet“ und Reality-TV
Nach dem Ende von „Cheers“ war Alley weiterhin aktiv im Fernsehen. Zwischen 1997 und 2000 spielte sie die Hauptrolle in der Sitcom „Veronica’s Closet“, für die sie erneut für Preise nominiert wurde. Später trat sie in mehreren Reality-TV-Formaten auf, u.a.:
„Fat Actress“ (2005) – eine semi-fiktionale Serie über ihr eigenes Leben als übergewichtige Schauspielerin
„Kirstie Alley’s Big Life“ (2010) – eine Doku-Soap über ihren Gewichtsverlust
„Dancing with the Stars“ (2011) – sie erreichte das Finale
„Celebrity Big Brother UK“ (2018) – sie belegte den zweiten Platz
Der Kampf mit dem Körpergewicht
Öffentliches Thema und Jo-Jo-Effekt
Kirstie Alleys Gewicht war über viele Jahre ein großes Medienthema. Sie kämpfte offen mit Übergewicht und ließ die Öffentlichkeit an ihrem Kampf teilhaben. 2004 wurde sie Sprecherin für Jenny Craig, ein bekanntes Diät-Programm in den USA. Sie verlor über 30 Kilogramm und wurde dadurch erneut prominent im Gespräch.
Allerdings erlebte sie Rückschläge, nahm wieder zu und dokumentierte dies offen in den Medien. Viele bewunderten sie für ihre Ehrlichkeit, andere warfen ihr vor, aus dem Thema Kapital zu schlagen.
Scientology und Kontroversen
Eine glühende Unterstützerin
Kirstie Alley war über 30 Jahre lang ein prominentes Mitglied der Scientology-Kirche. Ihre Loyalität zur Organisation war unerschütterlich, was ihr Kritik einbrachte – insbesondere, als sie öffentlich andere Prominente wie Leah Remini attackierte, die sich von Scientology distanziert hatten.
Alley spendete Millionen an die Organisation und verteidigte deren Lehren in zahlreichen Interviews. Kritiker warfen ihr vor, eine «Marionette» von Scientology zu sein, während sie selbst betonte, dass ihr die Lehren geholfen hätten, Süchte zu besiegen und ihr Leben zu ordnen.
Politische Meinungen und Social Media Skandale
Eine Stimme der Rechten?
In ihren späteren Jahren fiel Alley immer wieder durch ihre politischen Statements auf Twitter (heute X) auf. Besonders während der US-Wahl 2016 und 2020 unterstützte sie lautstark Donald Trump, was zu kontroversen Diskussionen führte. Viele ihrer Kollegen und Fans distanzierten sich daraufhin von ihr.
Sie antwortete auf Kritik oft mit Sarkasmus oder zog sich zeitweise aus den sozialen Medien zurück. Ihre politische Haltung spaltete ihre Fangemeinde.
Persönliches Leben
Familie, Beziehungen und Kinder
Alley war zweimal verheiratet:
Bob Alley (1970–1977) – ihr Highschool-Schatz
Parker Stevenson (1983–1997) – mit ihm adoptierte sie zwei Kinder: William und Lillie
Nach ihrer zweiten Scheidung gab es keine weiteren offiziellen Beziehungen. Sie bezeichnete sich selbst oft als „wählerisch“ und erklärte, dass sie sich mehr auf ihre Kinder und ihre Karriere konzentrieren wolle.
Krankheiten und Tod
Der letzte Kampf
Kirstie Alley starb am 5. Dezember 2022 im Alter von 71 Jahren an Krebs, der laut ihrer Familie nur kurze Zeit zuvor diagnostiziert worden war. Die Nachricht kam für viele überraschend, da sie sich zuvor weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.
Ihr Tod löste zahlreiche Reaktionen aus der Filmwelt aus. Viele Kollegen wie John Travolta oder Jamie Lee Curtis würdigten ihre Freundschaft und ihr Talent.
Ihr Vermächtnis
Kirstie Alley hinterlässt ein zwiespältiges Erbe: Sie war eine talentierte Schauspielerin mit großem komödiantischen Talent, aber auch eine kontroverse Figur durch ihre persönlichen Entscheidungen, politische Ansichten und ihre Scientology-Mitgliedschaft.
Sie wird vielen als humorvolle, authentische Frau in Erinnerung bleiben, die sich nie scheute, ihre Meinung zu sagen – ob man ihr nun zustimmt oder nicht.
Fazit
Kirstie Alley war eine vielschichtige Persönlichkeit, die in Hollywood Spuren hinterlassen hat. Von ihren glorreichen Tagen bei „Cheers“ über Kinohits wie „Look Who’s Talking“ bis hin zu Reality-TV und Twitter-Streitigkeiten – Alley war nie langweilig. Ihre Karriere war von Erfolg und Rückschlägen geprägt, doch ihre Authentizität hat sie zu einer unvergesslichen Figur gemacht.
Ob man sie nun bewundert oder kritisiert – eines ist sicher: Kirstie Alley war eine der schillerndsten Persönlichkeiten Hollywoods.