Einleitung
Katherine Langford ist eine der aufstrebendsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Die australische Darstellerin erlangte weltweite Bekanntheit durch ihre Rolle in der kontroversen, aber erfolgreichen Netflix-Serie Tote Mädchen lügen nicht (13 Reasons Why). Doch sie ist weit mehr als nur Hannah Baker. Mit Talent, Charisma und Tiefgang hat sie sich in der Film- und Fernsehlandschaft etabliert und begeistert ein Millionenpublikum. In diesem Artikel werfen wir einen tiefgehenden Blick auf ihre Karriere, ihr Leben und die Kritiken – gute wie schlechte.
Herkunft und frühes Leben
Kindheit und Familie
Katherine Langford wurde am 29. April 1996 in Perth, Western Australia geboren. Sie ist die ältere Schwester der Schauspielerin Josephine Langford, die ebenfalls durch Netflix (After) bekannt wurde. Ihre Mutter Elizabeth ist Kinderärztin, ihr Vater Stephen Langford ist Arzt und medizinischer Direktor.
Musikalischer Anfang
Bevor Katherine ihre Karriere als Schauspielerin begann, war sie musikalisch aktiv. Sie nahm Klavierunterricht, spielte Geige und sang. Inspiriert von Lady Gaga, schrieb sie sogar eigene Songs zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Suizidprävention und mentale Gesundheit. Diese frühe kreative Auseinandersetzung mit ernsten Themen ebnete den Weg für ihre erste große Rolle.
Der große Durchbruch: „Tote Mädchen lügen nicht“
Rolle als Hannah Baker
Katherine Langfords Durchbruch kam 2017 mit der Netflix-Serie 13 Reasons Why, in der sie die Hauptfigur Hannah Baker verkörperte – ein Teenager, der Selbstmord begeht und Kassetten mit Gründen für ihre Entscheidung hinterlässt. Die Serie löste weltweit Diskussionen über Mobbing, mentale Gesundheit und Suizidprävention aus.
Kritischer Erfolg und Kontroverse
Während die Serie vielfach gelobt wurde – unter anderem für die Darstellung psychischer Belastungen –, wurde sie auch scharf kritisiert. Einige Psychologen warnten davor, dass die Serie Suizid romantisieren könnte. Katherine Langford hingegen wurde für ihre schauspielerische Leistung hoch gelobt. Sie erhielt eine Golden-Globe-Nominierung und internationale Anerkennung.
Weitere Projekte und Filme
Love, Simon (2018)
Nach 13 Reasons Why übernahm Langford die Rolle der Leah Burke in Love, Simon, einem LGBTQ-Romantikfilm, der als einer der ersten seiner Art von einem großen Studio produziert wurde. Ihre Darstellung war feinfühlig und ergänzte die Hauptgeschichte um eine weitere emotionale Tiefe.
Später in „Knives Out“ (2019)
In Rian Johnsons Krimi-Komödie Knives Out spielte sie Meg Thrombey, ein privilegiertes, aber naives Familienmitglied. Obwohl es sich um eine Nebenrolle handelte, zeigte Langford erneut ihr Talent, selbst kleinen Rollen Charakter zu verleihen.
Cursed – Die Auserwählte (2020)
In der Netflix-Serie Cursed spielte sie die Hauptfigur Nimue, eine neu interpretierte Version der „Dame vom See“ aus der Artus-Sage. Die Serie wurde visuell gelobt, doch erhielt gemischte Kritiken hinsichtlich Drehbuch und Storytelling. Langford wurde dennoch für ihr Engagement und die physisch anspruchsvolle Rolle gelobt.
Schauspielstil und Persönlichkeit
Authentizität und Emotion
Langfords Schauspiel ist geprägt von emotionaler Tiefe und einer fast schon intuitiven Darstellung schwieriger Gefühlslagen. Sie verkörpert Figuren, die oft mit inneren Kämpfen zu tun haben – glaubwürdig und mit viel Empathie.
Medienpräsenz und Zurückhaltung
Im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen hält sich Katherine Langford eher aus der Klatschpresse heraus. Sie nutzt soziale Medien sparsam und fokussiert sich auf ihre Arbeit. Diese bewusste Zurückhaltung macht sie für viele Fans umso sympathischer.
Kritik und Herausforderungen
Kritische Stimmen zu Rollenwahl
Einige Kritiker bemängeln, dass Langford zu oft in düstere oder ähnliche Rollen schlüpft, wodurch ihr Spektrum begrenzt wirke. Andere sehen darin jedoch ein Talent zur Spezialisierung auf psychologisch tiefgründige Charaktere.
Abwesenheit in der 3. Staffel von „13 Reasons Why“
Fans waren enttäuscht, dass Katherine Langford in der dritten Staffel nicht mehr als Hannah Baker zu sehen war. Die Schauspielerin selbst erklärte, dass ihre Geschichte auserzählt sei und sie sich neuen Projekten widmen wolle – eine professionelle Entscheidung, die aber nicht von allen verstanden wurde.
Engagement für psychische Gesundheit
Katherine Langford nutzt ihre Plattform, um auf mentale Gesundheit aufmerksam zu machen – ein Thema, das ihr nicht nur durch 13 Reasons Why am Herzen liegt. In Interviews spricht sie offen über den Druck, unter dem junge Menschen heute stehen, und unterstützt Kampagnen zur Suizidprävention.
Zukunftsperspektiven
Mögliche Marvel-Rückkehr?
Interessanterweise spielte Langford eine gelöschte Szene in Avengers: Endgame, in der sie als erwachsene Tochter von Tony Stark (Morgan Stark) auftaucht. Obwohl die Szene nie veröffentlicht wurde, fragen sich viele Fans, ob sie im Marvel Cinematic Universe (MCU) noch eine Rolle spielen könnte.
Wunschrollen und Filmgenres
Langford hat in Interviews erklärt, dass sie sich auch in Komödien oder historischen Dramen sehen würde. Ihre Wandelbarkeit könnte es ihr ermöglichen, in ganz unterschiedlichen Genres Fuß zu fassen.
Katherine Langford: Zwischen Glanz und Schatten
Katherine Langford hat eine beeindruckende Karriere hingelegt, die trotz ihrer noch jungen Jahre bereits viel Tiefgang bietet. Sie ist nicht nur eine talentierte Schauspielerin, sondern auch eine kluge, reflektierte Persönlichkeit. Ihre Rollenwahl, ihre zurückhaltende Medienpräsenz und ihr gesellschaftliches Engagement zeichnen sie aus.
Fazit
Katherine Langford ist ohne Frage eine außergewöhnliche Schauspielerin mit einem Gespür für emotionale Rollen und gesellschaftlich relevante Themen. Ihre Karriere steht erst am Anfang, doch sie hat bereits ein deutliches Zeichen in der Filmwelt gesetzt. Ob in ernsten Dramen oder in kommenden Großproduktionen – von Langford werden wir noch viel hören.