Wer ist Geena Davis?
Geena Davis ist eine preisgekrönte US-amerikanische Schauspielerin, Produzentin, ehemalige Model und engagierte Frauenrechtlerin. Bekannt wurde sie durch ihre Rollen in Klassikern wie Thelma & Louise, A League of Their Own und Beetlejuice. Ihre Karriere in Hollywood erstreckt sich über vier Jahrzehnte, wobei sie sich nicht nur als talentierte Schauspielerin, sondern auch als leidenschaftliche Verfechterin für Gleichberechtigung in den Medien etabliert hat.
Frühe Kindheit und Ausbildung
Virginia Elizabeth Davis, besser bekannt als Geena Davis, wurde am 21. Januar 1956 in Wareham, Massachusetts, geboren. Ihre Eltern unterstützten sie früh in ihren künstlerischen Ambitionen. Sie besuchte die Boston University und schloss ihr Studium im Bereich Schauspiel ab. Bereits während des Studiums zeigte sich ihr außergewöhnliches Talent für darstellende Kunst.
Der Durchbruch in Hollywood
Erste Rollen und «Tootsie»
Geena Davis begann ihre Karriere als Model bei der renommierten Agentur Zoli in New York. Ihr Schauspieldebüt gab sie 1982 im Film Tootsie, in dem sie neben Dustin Hoffman auftrat. Obwohl ihre Rolle relativ klein war, war es der Beginn einer beeindruckenden Karriere.
Große Erfolge in den 80er Jahren
Nach ihrem Debüt folgten größere Rollen, u. a. in The Fly (1986), einem Sci-Fi-Horrorfilm von David Cronenberg, in dem sie an der Seite ihres damaligen Partners Jeff Goldblum spielte. Der Film wurde ein Kassenschlager und katapultierte Davis ins Rampenlicht.
Oscar-Gewinn für «Die Reisen des Mr. Leary»
Im Jahr 1989 gewann Geena Davis den Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in Die Reisen des Mr. Leary (englisch: The Accidental Tourist). Der Film zeigte ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, auch dramatische Rollen mit Tiefe und Authentizität zu spielen.
Geena Davis in den 90er Jahren – Kultstatus durch ikonische Rollen
«Thelma & Louise» – Ein feministischer Meilenstein
1991 spielte Davis an der Seite von Susan Sarandon in dem bahnbrechenden Roadmovie Thelma & Louise. Der Film gilt bis heute als feministischer Klassiker und brachte Davis eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin ein. Die Szene, in der beide Charaktere gemeinsam über den Grand Canyon fahren, ist eines der bekanntesten Filmenden der 90er Jahre.
«Eine Klasse für sich» – Frauen im Baseball
Ein weiterer Meilenstein war ihre Rolle in Eine Klasse für sich (A League of Their Own, 1992), einem Film über eine Frauen-Baseballliga während des Zweiten Weltkriegs. Davis spielte die Hauptrolle der Dottie Hinson – eine starke, talentierte Athletin, die sich gegen männliche Vorurteile behaupten muss.
Weitere bemerkenswerte Filme
Hero – Ein ganz gewöhnlicher Held (1992)
Angie (1994)
Stuart Little (1999) – als Mutter des kleinen Maus-Jungen
Geena Davis als Vorbild für Gleichberechtigung
Gründung des «Geena Davis Institute on Gender in Media»
2004 gründete sie das Geena Davis Institute on Gender in Media. Ziel dieser Organisation ist es, die Darstellung von Frauen und Mädchen in Film und Fernsehen zu verbessern. Das Institut führt regelmäßig Studien durch, um aufzuzeigen, wie unterrepräsentiert weibliche Charaktere – insbesondere in Kinder- und Jugendmedien – sind.
„Wenn sie es sehen, können sie es auch sein.“ – Dieser Leitsatz des Instituts steht für die Idee, dass Repräsentation eine entscheidende Rolle für Gleichberechtigung spielt.
Studien und Einfluss
Das Institut hat u. a. aufgezeigt, dass nur etwa ein Drittel der sprechenden Rollen in Kinderfilmen weiblich sind. Die Arbeit von Davis und ihrem Team hat in der Branche für Aufmerksamkeit gesorgt und einige Produzenten dazu bewegt, weibliche Figuren aktiver und vielfältiger darzustellen.
Geena Davis – Eine vielseitige Persönlichkeit
Olympische Ambitionen
Weniger bekannt, aber genauso beeindruckend ist Davis’ sportlicher Ehrgeiz: In den 1990er Jahren nahm sie an den Ausscheidungswettkämpfen für das US-amerikanische Bogenschützenteam für die Olympischen Spiele 2000 teil. Zwar qualifizierte sie sich nicht, aber sie belegte einen respektablen Platz unter über 270 Teilnehmerinnen.
Sprachgewandtheit und Intelligenz
Davis spricht fließend Schwedisch und hat einen IQ von über 140. Sie ist Mitglied von Mensa, der Hochbegabtenvereinigung.
Rückzug und spätere Projekte
Rückzug aus dem Rampenlicht
In den 2000er Jahren trat Geena Davis etwas kürzer, um sich ihrer Familie und sozialen Projekten zu widmen. Sie war dreimal verheiratet und hat drei Kinder. Dennoch blieb sie der Schauspielerei treu.
Comeback mit «Commander in Chief»
2005 feierte sie ein starkes Comeback in der Fernsehserie Commander in Chief, in der sie die erste weibliche Präsidentin der Vereinigten Staaten spielte. Für diese Rolle gewann sie den Golden Globe. Die Serie war ein Vorläufer für spätere Diskussionen über Geschlechtergerechtigkeit in der Politik.
Weitere Rollen
Davis war in späteren Jahren in Serien wie Grey’s Anatomy, The Exorcist und Glow zu sehen. Zudem ist sie als Produzentin und Sprecherin aktiv.
Kritik und Herausforderungen
Kontroverse um Karriereknick
In den späten 90er Jahren stagnierte ihre Karriere, was teils auf Misserfolge wie Cutthroat Island zurückgeführt wurde. Kritiker bemängelten auch, dass Hollywood für Frauen ab einem gewissen Alter kaum noch gute Rollen bietet – ein Thema, gegen das Davis selbst aktiv kämpft.
Kampf gegen Altersdiskriminierung
Davis hat sich mehrfach gegen Altersdiskriminierung in der Filmbranche ausgesprochen. Sie setzt sich dafür ein, dass Frauen auch jenseits der 40 noch Hauptrollen erhalten und nicht auf Nebenfiguren reduziert werden.
Fazit: Geena Davis – Mehr als nur Hollywood
Geena Davis ist weit mehr als eine talentierte Schauspielerin – sie ist ein Vorbild, eine Vorkämpferin für Gleichberechtigung und eine intellektuelle Größe. Ihre Filme haben Generationen geprägt, und ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit bleibt beispielhaft. In einer Branche, die oft auf Äußerlichkeiten und Jugend fixiert ist, beweist Davis, dass Intelligenz, Integrität und Engagement ebenfalls ihren Platz haben – auf der Leinwand und im echten Leben.