Emilia Clarke ist zweifellos eine der bekanntesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Mit ihrer Rolle als Daenerys Targaryen in der Erfolgsserie Game of Thrones wurde sie über Nacht zum internationalen Superstar. Doch wie steht es um ihre Karriere außerhalb von Westeros? In diesem Artikel werfen wir einen tiefgreifenden Blick auf das Leben und die Karriere von Emilia Clarke – mit Lob, Kritik und überraschenden Einsichten.
Wer ist Emilia Clarke?
Frühes Leben und Ausbildung
Emilia Isobel Euphemia Rose Clarke wurde am 23. Oktober 1986 in London geboren und wuchs in Berkshire auf. Ihr Vater war Toningenieur, ihre Mutter arbeitete im Marketing. Bereits im Alter von drei Jahren entdeckte Clarke ihre Leidenschaft für die Schauspielerei, als sie ein Musical sah, an dem ihr Vater mitarbeitete.
Sie studierte Schauspiel an der renommierten Drama Centre London, wo sie in mehreren Theaterstücken auftrat. Ihre professionelle Schauspielkarriere begann mit kleinen Rollen in Fernsehserien und Werbespots.
Der große Durchbruch: Game of Thrones
Die Rolle der Daenerys Targaryen
2011 wurde Clarke für die Rolle der Daenerys Targaryen in der HBO-Serie Game of Thrones gecastet – und das nur wenige Tage vor Drehbeginn, nachdem die ursprünglich besetzte Schauspielerin ersetzt wurde. Ihre Darstellung der „Mutter der Drachen“ brachte ihr weltweit Anerkennung, zahlreiche Preise und vier Emmy-Nominierungen ein.
Kritik an ihrer Darstellung
So sehr Clarke für ihre Rolle gelobt wurde, so gab es auch kritische Stimmen. Einige Zuschauer empfanden ihre schauspielerische Leistung insbesondere in den späteren Staffeln als flach oder emotionslos. Vor allem in der umstrittenen achten Staffel wurde ihre Charakterentwicklung von Fans und Kritikern heftig diskutiert.
Filmkarriere: Licht und Schatten
Erfolge auf der Kinoleinwand
Nach dem Erfolg von Game of Thrones versuchte Clarke, sich auch im Kino zu etablieren. Besonders erfolgreich war sie mit der Romanverfilmung „Ein ganzes halbes Jahr“ (2016), in der sie die lebensfrohe Louisa Clark spielte. Der Film war ein kommerzieller Erfolg und zeigte ihre Vielseitigkeit als Schauspielerin.
Weitere nennenswerte Filme:
Dom Hemingway (2013) – Neben Jude Law als rebellische Tochter.
Solo: A Star Wars Story (2018) – Als Qi’ra in der beliebten Star-Wars-Welt.
Last Christmas (2019) – Romantische Komödie mit Herz und Humor.
Flops und Kritik
Nicht alle Filme waren jedoch erfolgreich. Terminator Genisys (2015), in dem sie Sarah Connor spielte, floppte an den Kinokassen und wurde auch inhaltlich stark kritisiert. Viele empfanden ihre Darstellung als schwach im Vergleich zu Linda Hamiltons ikonischer Rolle.
Zudem wurde Clarke oft vorgeworfen, außerhalb von Game of Thrones keine wirklich starken Rollenangebote erhalten zu haben. Ihre Filmkarriere wirkt im Vergleich zu Serienkollegen wie Kit Harington oder Peter Dinklage etwas blass.
Gesundheitliche Herausforderungen
Zwei Hirnaneurysmen
Was viele Fans nicht wussten: Clarke erlitt während der Dreharbeiten zu Game of Thrones zwei Hirnaneurysmen, 2011 und 2013. Diese lebensbedrohlichen Zwischenfälle hielt sie jahrelang geheim. Erst 2019 sprach sie öffentlich darüber in einem Essay für The New Yorker.
Diese Offenheit brachte ihr viel Respekt ein. Sie gründete anschließend die gemeinnützige Organisation SameYou, die sich für die Rehabilitation von Menschen mit Hirnverletzungen einsetzt.
Medienpräsenz und soziales Engagement
Interviews und öffentliche Auftritte
Emilia Clarke wird oft als charmant, bodenständig und humorvoll beschrieben. In Interviews zeigt sie sich stets offen und selbstironisch. Ihre Natürlichkeit wird von vielen Fans geschätzt.
Aktivismus und Charity
Neben SameYou engagiert sich Clarke für zahlreiche wohltätige Zwecke, darunter die Rote Nase Kampagne (Comic Relief) und die Royal College of Nursing Foundation. Sie setzt sich auch für Gleichberechtigung und Frauenrechte ein und unterstützt regelmäßig Kampagnen gegen sexuelle Belästigung in der Filmbranche.
Schönheit, Ruhm und der Druck des Showbusiness
Sexsymbol oder ernsthafte Schauspielerin?
Clarke wurde mehrfach zur „schönsten Frau der Welt“ gewählt und zierte zahlreiche Magazincover, darunter Esquire und GQ. Gleichzeitig betont sie in Interviews, dass sie nicht auf ihr Aussehen reduziert werden möchte.
Sie lehnte in späteren Staffeln von Game of Thrones auch Nacktszenen ab, was ihr den Vorwurf einbrachte, sich vom Ursprung der Figur entfernt zu haben. Doch viele sahen darin ein mutiges Statement gegen die Objektivierung von Frauen im Film.
Der Preis des Erfolgs
Clarke hat mehrfach erklärt, dass der Ruhm auch Schattenseiten mit sich bringt – darunter psychischer Druck, Angstzustände und das Gefühl, ständig perfekt sein zu müssen. Besonders die heftigen Reaktionen auf das Ende von Game of Thrones setzten ihr zu.
Kritische Stimmen zur Karriereentwicklung
Einige Kritiker werfen Emilia Clarke vor, dass sie seit dem Ende von Game of Thrones keinen bedeutenden schauspielerischen Meilenstein mehr erreicht habe. Trotz charismatischer Ausstrahlung fehle ihr die Tiefe für dramatische Rollen – so der Tenor mancher Rezensionen.
Andere wiederum sehen in ihr eine unterschätzte Schauspielerin, die einfach noch auf die richtige Rolle außerhalb des Fantasy-Genres wartet.
Zukunftspläne und neue Projekte
Rückkehr auf die Leinwand
Clarke hat sich zuletzt vermehrt auf kleinere, unabhängigere Projekte konzentriert. 2023 spielte sie eine Hauptrolle in der Marvel-Serie Secret Invasion. Zudem ist sie Teil des geplanten Biopics McCarthy, in dem sie Jean Kerr spielen soll, die Ehefrau des berühmten US-Senators.
Theaterarbeit
Auch auf der Theaterbühne ist Clarke aktiv. 2022 spielte sie die Hauptrolle in einer Neuinszenierung von „The Seagull“ in London. Ihre Leistung wurde von der Kritik wohlwollend aufgenommen.
Fazit: Zwischen Kultstatus und Herausforderungen
Emilia Clarke ist eine faszinierende Persönlichkeit mit vielen Facetten. Ihre Darstellung der Daenerys Targaryen machte sie zur Ikone – doch auch jenseits von Westeros hat sie sich als mutige, empathische und kämpferische Frau bewiesen.
Kritisch betrachtet fehlt ihr jedoch bislang der ganz große Erfolg nach Game of Thrones. Viele hoffen, dass sie bald eine neue Rolle findet, die ihr volles Potenzial entfaltet. Eines ist sicher: Emilia Clarke bleibt ein wichtiger Teil der modernen Popkultur – mit einer Karriere, die noch viele Überraschungen bereithalten könnte.