Kindheit und Jugend
Armin Kurt Rohde, geboren am 4. April 1955 in Gladbeck, stammt aus einer Arbeiterfamilie. Sein Vater war Bergmann, seine Mutter Fabrikarbeiterin. Aufgewachsen in Gladbeck und Wuppertal, war Rohde einer der wenigen Schüler aus einem Arbeiterhaushalt am Gymnasium. Früh entwickelte er eine Leidenschaft für die Bühne, inspiriert durch das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Nach dem Abbruch der Schule kurz vor dem Abitur arbeitete er in verschiedenen Jobs und reiste ein Jahr lang durch die USA. Seinen Zivildienst leistete er in einem Krankenhaus.
Ausbildung und Theaterkarriere
Von 1980 bis 1984 studierte Rohde an der Folkwang Universität der Künste in Essen und absolvierte zusätzlich eine Ausbildung an der Clown-Schule von Pierre Byland. Anschließend spielte er an Theatern in Bielefeld und Bochum, unter anderem in Brechts „Dreigroschenoper“ und Becketts „Warten auf Godot“. Zu seinen Kollegen zählten Dietmar Bär, Peter Lohmeyer und Joachim Król.
Durchbruch im Film und Fernsehen
Sein Filmdebüt gab Armin Rohde in der Komödie „Kassensturz“. 1992 erlangte er mit der Rolle des „Bierchen“ in Sönke Wortmanns „Kleine Haie“ große Bekanntheit. Es folgten Rollen in „Der bewegte Mann“ (1994), „Das Superweib“ (1996) und „Lola rennt“ (1998). Auch in Til Schweigers „Keinohrhasen“ (2007) war er zu sehen.
Vielseitige Rollen und Charakterdarstellungen
Rohde überzeugt durch seine Wandlungsfähigkeit. In der ZDF-Krimireihe „Nachtschicht“ spielt er seit 2003 den Hauptkommissar Erich Bo Erichsen, einen ambivalenten Ermittler mit Ecken und Kanten. In „Der gute Bulle“ verkörpert er einen suspendierten Kommissar, der sich mit einem Kinderschänder auseinandersetzen muss. Auch in Kinderfilmen wie „Der Räuber Hotzenplotz“ (2006) bewies er sein Talent.
Auszeichnungen und Ehrungen
Rohdes Leistungen wurden mehrfach ausgezeichnet:
2000: Goldene Kamera für „St. Pauli Nacht“
2003: Bambi
2004: Adolf-Grimme-Preis für „Dienstreise – Was für eine Nacht“
2012: Bayerischer Fernsehpreis für „Alleingang“
2013: Deutscher Schauspielerpreis
2025: Ehrenpreis des Deutschen Fernsehkrimi-Festivals
Persönliche Herausforderungen und Transformation
Ende 2013 befand sich Rohde in einer persönlichen Krise, begleitet von Übergewicht und depressiven Phasen. Ein Filmdreh im Jahr 2020 war ein Wendepunkt: Während der Dreharbeiten zu „Werkstatthelden mit Herz“ realisierte er seine gesundheitlichen Probleme. Durch Intervallfasten, Sport und bewusste Ernährung nahm er über zwölf Kilo ab und verbesserte sein Wohlbefinden erheblich.
Engagement und soziales Bewusstsein
Rohde engagiert sich sozial: 2011 übernahm er die Schirmherrschaft für die Aktion „Gemeinsam für Greta“ der Deutschen Knochenmarkspenderdatei. 2015 wurde er Schirmherr für die Opferberatungsstelle von Chance e.V. Münster.
Fazit
Armin Rohde ist ein herausragender Schauspieler mit einer beeindruckenden Karriere. Seine Vielseitigkeit, sein Engagement und seine persönliche Entwicklung machen ihn zu einer inspirierenden Persönlichkeit in der deutschen Kulturlandschaft.