Die teure Wahrheit über konventionelle elektronische Lasten
Jeder Entwickler in der E-Mobilität, Leistungselektronik oder Batterieforschung kennt das Dilemma: Ihre Testsysteme sind auf elektronische Lasten angewiesen, die die produzierte Energie zuverlässig absorbieren.
Aber die Wahrheit ist: Konventionelle Lasten sind nichts anderes als “teure Heizungen”. Sie wandeln die gesamte aufgenommene Test Energie in nutzlose Abwärme um. Das führt zu gleich drei massiven Herausforderungen in Ihrem Prüfstand:
- Explodierende Betriebskosten: Energie, die bezahlt wird, wird buchstäblich verheizt.
- Hoher Kühlaufwand: Die Abwärme muss aktiv abgeführt werden, was zusätzliche teure und laute Kühlgeräte erfordert.
- Mangelnder Platz: Herkömmliche Lasten sind oft groß, da Kühlkörper und Lüfter viel Raum einnehmen.
Die strategische Lösung für diese Probleme ist die regenerative, einstellbare elektronische Last. Ein solches Gerät absorbiert die Energie nicht nur, sondern speist sie mit hohem Wirkungsgrad zurück ins Netz. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie Sie durch die Wahl der richtigen Last diese drei zentralen Faktoren (Betriebskosten, Kühlung und Gerätegröße) deutlich optimieren können. Bleiben Sie dran, um zu erfahren, wie Sie Ihren Prüfstand zukunftssicher und kosteneffizient gestalten!
Was ist eine einstellbare elektronische Last?
Eine hochwertige, programmierbare Einstellbare Elektronische Last (im Englischen auch als Programmable Electronic Load bekannt) beschreibt ein wichtiges Gerät in modernen Prüfsystemen. Seine Hauptaufgabe ist es, den Strom bzw. die Spannung hochpräzise zu regeln, um die Last eines realen Verbrauchers oder Systems zu simulieren und zu prüfen. Der entscheidende Unterschied zu einem einfachen Widerstandsnetzwerk liegt in der Flexibilität und Intelligenz. Eine moderne elektronische Last kann die Betriebsmodi gezielt und programmierbar steuern:
| Modus | Abkürzung | Funktion |
| Konstantstrom | CC (Constant Current) | Die Last nimmt einen konstanten Strom auf. |
| Konstantspannung | CV (Constant Voltage) | Die Last hält eine konstante Spannung. |
| Konstantwiderstand | CR (Constant Resistance) | Das Verhältnis von Spannung zu Strom bleibt konstant. |
| Konstantleistung | CP (Constant Power) | Die aufgenommene Leistung bleibt konstant. |
Das Attribut „einstellbar“ ist hier das Schlüsselwort: Es bezieht sich auf die Fähigkeit, diese Modi nicht nur statisch zu wählen, sondern auch flexibel zu programmieren und zu wechseln. So lässt sich ein Prüfstand exakt auf komplexe, reale Lastszenarien einstellen, etwa die Simulation einer realen Batterie-Entladekurve oder des Bremsverhaltens eines Elektromotors. Moderne Geräte bieten darüber hinaus erweiterte Funktionen wie die Simulation Arbitrary I-V-Profile (frei wählbare Strom-Spannungs-Charakteristiken) oder die detaillierte Sequenz-Steuerung von Testabläufen. Damit wird klar: Eine einstellbare elektronische Last ist weit mehr als ein statischer Verbraucher. Sie ist ein aktives, intelligentes Testinstrument!
Warum sind Betriebskosten, Kühlung und Gerätegröße heute die relevanten Kriterien?

Der eigentliche Wert einer elektronischen Last zeigt sich nicht nur in ihren technischen Modi, sondern vor allem in ihrer Gesamtwirtschaftlichkeit im Prüfstand. Die folgenden drei Faktoren entscheiden, ob Ihre Last langfristig eine gute Investition oder doch eher ein teurer Kostenfaktor ist:
- Betriebskosten: Die unsichtbaren Kostentreiber
In jeder Test- und Produktionsumgebung fallen erhebliche laufende Kosten an. Das ist keine große Überraschung. Vom Stromverbrauch über Wartung bis hin zu externer Kühlung und Klimatisierung, alles hat seinen Preis. Eine konventionelle, ineffiziente elektronische Last treibt die Betriebskosten schnell in die Höhe, da sie bezahlte elektrische Energie einfach als Abwärme vernichtet. Je höher die Last Leistung oder je länger die Testdauer (z. B. bei Dauerlast Tests), desto kritischer wird das Verhältnis. D.h. Sie zahlen eigentlich doppelt: Einmal für die Energie, die Sie testen, und einmal für die Energie, die Sie zur Kühlung der verlorenen Energie benötigen.
- Kühlung: Die Abwärme-Problematik
Konventionelle elektronische Lasten basieren darauf, elektrische Energie in Wärme umzuwandeln. Diese Abwärme muss zwingend abgeführt werden, was die gesamte Prüfstand-Infrastruktur belastet und teuer macht. Wenn ein Gerät zusätzliche Lüfter, Abluftkanäle oder eine verstärkte Klimaanlage erfordert, steigen nicht nur die initialen Anschaffungskosten, sondern auch der Aufwand und die Kosten im laufenden Betrieb.
- Gerätegröße: Kompaktheit spart bares Geld
In vielen Prüfständen ist der Platz hart umkämpft. Eine kompakte Bauweise spart nicht nur wertvolle Stellfläche, sondern reduziert auch den Aufwand für die Verkabelung, die Zugänglichkeit und die Wartung. Zudem wirken sich geringere Gerätegrößen positiv auf das Lüftungskonzept und die Raumkühlung aus. Mehr Leistung auf kleinerer Fläche ist daher direkt gleichbedeutend mit einer erhöhten Effizienz des gesamten Labors. Kurz: Eine leistungsfähige, aber platz- und energieeffiziente Last kann langfristig deutlich teurer sein als eine strategisch klügere, effizientere Lösung, die durch Rückspeisung das Problem genau an der Wurzel packt.
Wie kann eine moderne einstellbare elektronische Last diese Faktoren optimieren?
Die Antwort auf die Herausforderungen von Betriebskosten, Kühlung und Platzmangel liegt in der regenerativen Last. Aber was genau kann diese regenerative Last, was normale Lasten nicht können?:
- Effizienz durch Rückspeisung
Die größte Innovation ist, wie der Name schon sagt, die regenerative Funktion: Anstatt die Restenergie vollständig in Wärme umzuwandeln, wird ein Großteil davon zurück ins Stromnetz oder in interne DC-Systeme geführt. Das bedeutet: Nur ein Bruchteil der Energie geht als Wärme verloren. Damit sinken nicht nur die direkten Stromkosten für den Betrieb der Last, sondern auch die Abwärme, die Ihr gesamtes Labor noch kühlen muss.
- Reduzierter Kühlbedarf
Die unmittelbare Folge der hohen Rückspeise Effizienz ist der drastisch reduzierte Kühlaufwand. Wenn der Hauptteil der Energie durch Rückspeisung wiederverwertet wird, fällt die Wärmeabgabe des Gerätes selbst minimal aus. Dies reduziert die Anforderungen an:
- Interne Lüfter
- Abluftsysteme
- Die allgemeine Klimatisierung des Messraums (Klimaanlagen-Kosten).
Hersteller weisen explizit darauf hin, dass durch diese geringe Wärmeabgabe eine deutliche Reduktion der AC-Kosten (Klimatisierungskosten) in der gesamten Testumgebung zu erwarten ist. Rückspeisung zahlt sich somit nicht nur beim Energieverbrauch der Last, sondern auch bei der gesamten Infrastruktur aus.
- Kompakte Bauweise & Modularität
Moderne regenerative Lasten können demzufolge auf überdimensionierte Kühlkörper und Lüfter verzichten, die bei konventionellen Lasten notwendig sind. Das ermöglicht eine deutlich kompaktere Bauweise und maximiert die Leistungsdichte. Diese Kompaktheit spart wertvolle Stellfläche und ermöglicht zudem flexiblen Parallelbetrieb. Das Ergebnis: Große Leistung ohne großen Platzbedarf!
- Automatisierung & Integration
Für eine effiziente, moderne Testumgebung ist die einfache Integration der Last in das Kontrollsystem essenziell. Eine gut steuerbare Last ermöglicht automatisierte Testabläufe, Reihenprüfung und detailliertes Datenlogging, was den manuellen Aufwand und damit wiederum die Kosten reduziert. Moderne regenerative Lasten sind daher standardmäßig mit wichtigen Schnittstellen wie LAN, USB und RS-232/RS-232C ausgestattet, um eine nahtlose Einbindung in automatisierte Prüfstände zu gewährleisten. Damit ist die elektronische Last nicht nur ein reiner Verbraucher, sondern ein integraler Bestandteil eines intelligenten, selbststeuernden Testsystems.
Checkliste: Die entscheidenden Auswahlkriterien für Ihre elektronische Last

Die Entscheidung für eine elektronische Last sollte über den reinen Leistungswert hinausgehen. Nutzen Sie diese Checkliste, um die Total Cost of Ownership (TCO) und die Zukunftsfähigkeit Ihres Prüfstands optimal zu bewerten:
| Kriterium | Fragestellung für Ihre Anwendung | Ihr Mehrwert (Die regenerative Lösung) |
| 1. Leistungs- und Spannungsbereich | Welche maximalen Spannungen und Ströme erfordert Ihr Testobjekt (DUT)? | Stellt sicher, dass das Gerät für aktuelle und künftige Testfälle (z. B. 1500V Hochvolt-Tests) geeignet ist. |
| 2. Rückspeisefähigkeit (Regeneration) | Wird die erzeugte Energie zurück ins Netz oder System benötigt? | Signifikante Reduktion der Energiekosten und der Abwärme. Unverzichtbar für Dauerlast-Tests. |
| 3. Kühlkonzept & Abwärme | Wie viel Wärme produziert die Last, und ist Ihr Prüfstand darauf ausgelegt? | Hocheffiziente Geräte minimieren den kühl Aufwand und sparen dadurch Klimatisierungskosten. |
| 4. Kompaktheit & Modularität | Wie viel Platz ist im Rack/Labor verfügbar? Sind zukünftige Leistungserweiterungen geplant? | Hohe Leistungsdichte (z. B. 20 kW in 3U) und einfache Skalierbarkeit über Parallelbetrieb. |
| 5. Dynamik & Steuerfunktionen | Benötigen Sie komplexe Simulationen (Arbitrary I-V) oder schnelle Lastwechsel? | Ermöglicht die realitätsgetreue Simulation von Entladekurven und dynamischen Betriebsszenarien. |
| 6. Total Cost of Ownership (TCO) | Was kostet das Gerät über seine gesamte Lebensdauer (Anschaffung + Betrieb + Kühlung)? | Langfristige Ersparnisse durch reduzierte Strom- und Infrastrukturkosten überwiegen oft höhere Anschaffungskosten. |
| 7. Integration & Schnittstellen | Sind Automatisierung, Datenlogging oder Fernsteuerung über Ihr Hauptsystem notwendig? | Standard-Schnittstellen (LAN, USB, RS-232C) gewährleisten eine nahtlose Integration in automatisierte Prüfstände. |
| 8. Hersteller & Support | Bietet der Hersteller verlässlichen Support und globale Dokumentation? | Sicherheit und Zuverlässigkeit durch etablierte Marken, besonders bei komplexen Hochleistungssystemen. |
(Hinweis: Wenn Ihre Tests keine Rückspeisung erfordern und nur einfache Lastprofile genügen, kann eine Standard-Last ausreichen. Prüfen Sie aber stets die langfristigen Kosten (TCO).)
Typische Stolperfallen und wichtige Hinweise vor der Anschaffung
Die Wahl der richtigen elektronischen Last ist eine strategische Entscheidung. Um teure Fehlplanungen zu vermeiden, sollten Sie neben unserer Checkliste auch diese häufig übersehenen Fallstricke beachten:
- „Einstellbar“ ist nicht gleich „Regenerativ“
Der Markt bietet viele einstellbare (programmierbare) Lasten. Variabilität bedeutet jedoch nicht automatisch Effizienz. Viele Geräte sind zwar programmierbar (CC, CV, CR, CP), aber nicht regenerativ. Achten Sie im Datenblatt explizit auf die Funktion «regenerativ» oder «Rückspeisung» und den angegebenen Wirkungsgrad, wenn Sie Energie und Kühlkosten sparen wollen.
- Kühlung wird oft unterschätzt
Auch wenn regenerative Lasten die Abwärme drastisch reduzieren, sind sie nicht völlig wasserfrei. Selbst kompakte Systeme benötigen eine einwandfreie Luftführung und ausreichend Kühlluft. Achtung: Eine schlechte Belüftung im Rack oder Prüfstand kann die thermische Belastung erhöhen und die Lebensdauer sowie die Zuverlässigkeit des Geräts (DUT) verkürzen!
- Skalierung und Parallelbetrieb erfordern Planung
Die Möglichkeit, mehrere Geräte für hohe Gesamtleistungen (z. B. bis 500 kW) parallel zu betreiben, ist ein großer Vorteil. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Planung in Bezug auf:
- Synchronisation der Einheiten.
- Lastverteilung zwischen den Geräten.
- Verkabelung und Sicherheitsvorkehrungen.
- Interne vs. Öffentliche Netzrückspeisung
Prüfen Sie immer die genauen technischen Spezifikationen des Rückspeise Konzepts. Beachten Sie, dass Ihr Produkt für die Regenerierung vor Ort vorgesehen ist. Dies ist wichtig für die Einhaltung lokaler Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen, die Sie immer zunächst überprüfen sollten.
- Kosten vs. Langfristiger Nutzen (TCO)
Für sehr kleine Anwendungen kann eine günstige Standard-Last ausreichend sein. Sobald jedoch hohe Leistung, flexible Profile oder lange Testzyklen erforderlich sind, zahlt sich die anfängliche Investition in eine hochwertige, regenerative Lösung fast immer aus. Die Einsparungen bei Strom- und Klimatisierungskosten über die Lebensdauer sind oft massiver als die anfänglichen Anschaffungskosten.
Die elektronische Last als strategischer Effizienzfaktor
Eine einstellbare elektronische Last in modernen Testumgebungen (insbesondere in E-Mobilität und Leistungselektronik) ist kein bloßes Verbrauchsgerät mehr, sondern ein strategischer Effizienzfaktor. Durch Schlüsselmerkmale wie eine hohe Rückspeise Effizienz und einer kompakten Bauweise lassen sich die Total Cost of Ownership (TCO) signifikant senken:
- Betriebskosten werden reduziert (weniger Energieverbrauch).
- Kühl- und Klimatisierungsbedarf sinkt (weniger Abwärme).
- Platzbedarf im Prüfstand wird minimiert (hohe Leistungsdichte, z. B. 20 kW in 3U).
Wenn Sie Ihre Testinfrastruktur effizienter, zukunftssicherer und kostensparender gestalten möchten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt:
- Analysieren Sie Ihre aktuellen Betriebskosten und Kühl Anforderungen.
- Vergleichen Sie Ihre derzeitige Lösung mit der Checkliste aus diesem Artikel.
- Fordern Sie Angebote für regenerative elektronische Lasten bei Herstellern an, um die langfristigen Einsparungen zu realisieren.
Stellen Sie sich schon jetzt auf eine neue, regenerative Zukunft ein! FAQ: Häufig gestellte Fragen zur einstellbaren elektronischen Last
Frage 1: Was bedeutet „einstellbar” bei einer elektronischen Last?
Antwort: „Einstellbar“ (oder programmierbar) bedeutet, dass die Last verschiedene Betriebsmodi wie Konstantstrom (CC), Konstantspannung (CV), Konstant Widerstand (CR) oder Konstante Leistung (CP) frei wählen und diese Modi per Software oder Sequenzsteuerung flexibel ändern kann. Dies ermöglicht die exakte Simulation komplexer, realer Lastprofile.
Frage 2: Ist Rückspeisung zwingend notwendig?
Antwort: Nein, nicht zwingend. Aber für Anwendungen mit hohen Energieflüssen, langen Testzyklen oder dynamischen Lastwechseln ist die Rückspeisung entscheidend. Sie führt zu einer signifikanten Reduktion der Strom- und Kühlkosten und die Investition rentiert sich in der Regel schnell.
Frage 3: Wie kompakt kann eine Hochleistungs Last sein?
Antwort: Sehr kompakt. Dank moderner Technologien und des Verzichts auf riesige Kühlkörper ist die Platzersparnis enorm.
Frage 4: Welche Kühl Anforderungen gibt es typischerweise für regenerative Lasten?
Antwort: Regenerative Lasten erzeugen deutlich weniger Abwärme. Dennoch sind ausreichende Kühlung und Luftführung essentiell: Lüfter im Gerät, gute Belüftung im Rack und eine adäquate Klimatisierung des Raumes sind für die Systemstabilität und Langlebigkeit immer erforderlich.
Frage 5: Was unterscheidet eine Standard-Last von einer hochwertigen einstellbaren Last?
Antwort: Eine Standard-Last bietet oft nur statische oder einfache Betriebsmodi und wandelt die Energie komplett in Wärme um. Eine hochwertige, einstellbare Last bietet hingegen breite Spannungs-/Strombereiche, Rückspeisefähigkeit, I-V-Arbmodi, präzise Steuerung und umfassende Automatisierung Schnittstellen (LAN/USB), was die Effizienz und Testgenauigkeit massiv erhöht.

