Einleitung: Eine Legende mit Haltung
Susan Sarandon gehört zu den bedeutendsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Mit einer Karriere, die sich über mehr als fünf Jahrzehnte erstreckt, hat sie sich nicht nur als Oscar-Preisträgerin und Charakterdarstellerin einen Namen gemacht, sondern auch als politische Aktivistin und Stimme der Gerechtigkeit. In diesem Artikel werfen wir einen tiefen Blick auf ihr Leben, ihre Karriere und ihr gesellschaftliches Engagement – und beantworten häufige Fragen zu dieser beeindruckenden Frau.
Susan Sarandon: Kindheit und frühe Jahre
Herkunft und Familie
Susan Abigail Tomalin wurde am 4. Oktober 1946 in New York City geboren. Sie wuchs als ältestes von neun Kindern in einer katholischen Familie auf. Ihr Vater, Phillip Leslie Tomalin, war Werbefachmann, ihre Mutter Lenora Marie Hausfrau mit walisisch-italienischen Wurzeln.
Ausbildung und erste Schritte
Sarandon studierte Drama an der Catholic University of America in Washington, D.C., wo sie ihren späteren Ehemann, Chris Sarandon, kennenlernte. Ursprünglich hatte sie keine Karriere im Film im Sinn, doch ein Vorsprechen für einen Film änderte alles – und so begann eine außergewöhnliche Schauspielkarriere.
Der Durchbruch: The Rocky Horror Picture Show & Thelma & Louise
Frühe Filmrollen
Ihr Filmdebüt feierte sie 1970 im Drama «Joe», doch größere Bekanntheit erlangte sie 1975 durch die Rolle der Janet Weiss in der Kultproduktion «The Rocky Horror Picture Show» – ein Musical, das bis heute weltweite Fanbasis besitzt.
Thelma & Louise: Der Meilenstein
Der wahre Durchbruch kam 1991 mit «Thelma & Louise», wo sie neben Geena Davis eine der ikonischsten Frauenrollen Hollywoods spielte. Der Film stellte nicht nur klassische Geschlechterrollen infrage, sondern wurde auch zum Symbol feministischer Filmkultur. Susan Sarandon erhielt dafür eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin.
Karrierehöhepunkte und Auszeichnungen
Oscar-Gewinn für Dead Man Walking
1995 wurde Susan Sarandon für ihre Darstellung der Nonne Helen Prejean in «Dead Man Walking» mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und behandelt die Beziehung zwischen einer Nonne und einem zum Tode verurteilten Häftling.
Weitere bemerkenswerte Filme
Atlantic City (1980) – Oscar-Nominierung
The Witches of Eastwick (1987) – Komödie mit Jack Nicholson
Lorenzo’s Oil (1992) – Familiendrama über eine seltene Krankheit
Stepmom (1998) – Herzerwärmendes Familiendrama mit Julia Roberts
Enchanted (2007) – Disney-Fantasy mit Humor
The Meddler (2015) – Späte Hauptrolle mit Tiefe
Fernsehen und Synchronisation
Auch im Fernsehen war sie erfolgreich, unter anderem in Serien wie:
Friends
Feud: Bette and Joan – als Bette Davis
Rick and Morty – Synchronrolle als Dr. Wong
Susan Sarandon als politische Aktivistin
Gegen den Irakkrieg
Sarandon nutzte früh ihren Prominentenstatus, um sich gegen den Irakkrieg auszusprechen – eine Haltung, die ihr sowohl Anerkennung als auch Kritik einbrachte.
Engagement für soziale Gerechtigkeit
Sie engagiert sich stark für:
Frauenrechte
Gleichstellung der Geschlechter
Umweltschutz
Flüchtlingshilfe
Gefängnisreformen
Sie unterstützt Organisationen wie:
Amnesty International
Heifer International
Human Rights Watch
Unterstützung von Bernie Sanders
Während der US-Wahl 2016 und 2020 sprach sie sich öffentlich für Bernie Sanders aus und stellte sich damit gegen das Establishment der Demokratischen Partei. Diese Haltung brachte ihr Respekt, aber auch Kontroversen ein.
Susan Sarandon privat: Familie, Beziehungen und Spiritualität
Ehe mit Chris Sarandon
Ihre erste Ehe mit Chris Sarandon hielt von 1967 bis 1979. Trotz Trennung behielt sie seinen Nachnamen.
Beziehung mit Tim Robbins
Eine ihrer bekanntesten Beziehungen war die mit Schauspieler Tim Robbins, mit dem sie zwei Söhne hat – darunter Jack Henry Robbins, der selbst im Filmgeschäft tätig ist.
Offenheit über ihr Alter und Äußeres
Sarandon spricht offen über Schönheitswahn in Hollywood und bekennt sich zu ihrem natürlichen Älterwerden. Sie lehnt drastische Schönheitsoperationen ab und setzt sich für ein positives Altersbild ein.
Kritik und Kontroversen
Politische Meinungen polarisieren
Ihre politischen Aussagen – etwa über Hillary Clinton oder Joe Biden – wurden von einigen als spaltend empfunden. Dennoch bleibt sie ihrer Überzeugung treu und betont, dass sie für langfristige Veränderung kämpft.
Altersdiskriminierung in Hollywood
Sarandon hat sich mehrfach gegen die Altersdiskriminierung ausgesprochen. In Interviews kritisierte sie, dass ältere Frauen oft nur noch Rollen als „Großmütter“ bekommen – selbst wenn sie jünger sind als ihre männlichen Co-Stars.
Einfluss auf die Popkultur
Ikone des feministischen Films
Mit Rollen wie in Thelma & Louise wurde sie zur Symbolfigur des feministischen Kinos. Der Film wird oft als Wendepunkt bezeichnet, weil er zwei Frauen ins Zentrum stellte, die sich gegen patriarchale Strukturen wehrten.
Mode und Stil
Sarandon ist auch für ihren individuellen Stil bekannt – oft provokant, immer stilvoll. Sie traut sich auch im Alter über den roten Teppich mit tiefem Dekolleté – ein Statement gegen Altersnormen und Frauenbilder.
Fazit: Eine Schauspielerin mit Haltung und Herz
Susan Sarandon ist weit mehr als nur eine Oscar-prämierte Schauspielerin. Sie ist eine Frau mit Rückgrat, die sich nie davor scheut, ihre Meinung zu sagen – selbst wenn sie aneckt. Ihr Lebenswerk umfasst nicht nur großartige Filme, sondern auch jahrzehntelanges Engagement für eine bessere Welt. In einer Branche, die oft auf Äußerlichkeiten und Anpassung setzt, bleibt Sarandon ein Vorbild an Authentizität und Courage.